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Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR)
OT Gülzow
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18276 Gülzow-Prüzen
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Fax +49 3843 6930-102
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Standortbedingungen von Eichenwäldern, Zusammenhänge zwischen der genetischen und standörtlichen Variation
Das AQUAREL-Projekt untersucht die spezifische Anpassung der Eichen auf sehr trockenen Standorten in Süddeutschland und im französischen Elsass. Von diesen Vorkommen wird vermutet, dass sie eine sehr lange Habitattradition aufweisen, die zumindest bis in die postglazialen Wärmeoptima zurückreicht. Die Kenntnis der Genetik und Stressphysiologie dieser Eichen soll Schlussfolgerungen für die mögliche zukünftige Entwicklung der Wälder im Klimawandel eröffnen. Ziel ist es, die Standortsbedingungen dieser Eichenwälder zu erfassen, die Herkunft der Eichen mittels genetischer Analysen zu charakterisieren und Zusammenhänge zwischen der genetischen und standörtlichen Variation zu identifizieren.
Aufgrund des Klimawandels wird Trockenstress zu einem immer größeren Problem für die Waldbaumarten. In Mitteleuropa machen dies vor allem die seit 2018 stark zunehmenden Waldschäden deutlich. Um die Wälder an die sich ändernden Bedingungen anzupassen, müssen neue Bäume gepflanzt werden, die den zukünftigen Klimabedingungen gewachsen sind. Baumarten wie die Eiche sind grundsätzlich gut an trockene Wachstumsbedingungen angepasst und können Saatgut zur Wiederbewaldung geschädigter Flächen liefern. Da sich Bäume an ihren Standort anpassen, können Herkunftsgebiete identifiziert werden, auf denen Eichen besonders gut mit Trockenheit zurechtkommen. Diese Eigenschaft geben sie an ihre Nachkommen weiter. Auf sogenannten Reliktstandorten konnte sich dieser Prozess über sehr lange Zeiträume ungestört vollziehen. Die wissenschaftliche Untersuchung dieser Bäume hilft dabei, hochwertiges Pflanzgut zu erzeugen und die Anpassung der nächsten Waldgeneration an die erwarteten Klimabedingungen zu fördern.
Oktober 2018 – Dezember 2021
Weiterführende Informationen finden Sie hier:
Teilvorhaben 1: Herkunft und Anpassung der Eichen auf Reliktstandorten
https://www.fva-bw.de/projekte/projekt/1384-herkunft-und-anpassung-der-eichen-auf-reliktstandorten
Teilvorhaben 2: Anpassung der Traubeneiche auf Reliktstandorten https://www.awg.bayern.de/215989/index.php
Teilvorhaben 3: Stressphysiologie der Eichen
Veröffentlichung aus dem Projekt:
Neophytou C, Semizer-Cuming D, Braun A, Fussi B, Mück I, Schlosser F, Seegmüller S, Michiels Hans-Gerhard (2019) Angepasste Eichen auf Reliktstandorten. Eine zukünftige Quelle für forstliches Vermehrungsgut? In: Liesebach M (Hrsg.) Forstpflanzenzüchtung für die Praxis: 6. Tagung der Sektion Forstgenetik/Forstpflanzenzüchtung vom 16. bis 18. September 2019 in Dresden. Tagungsband. Thünen Report 76. S. 37–48.
https://www.thuenen.de/media/publikationen/thuenen-report/Thuenen_Report_76.pdf