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Der Wald – was für eine Leistung!

„Internationaler Tag der Wälder“ am 21. März legt Fokus auf den Wiederaufbau von Wäldern

Sturm, Dürre und Insektenplagen haben in den zurückliegenden drei Jahren den Wald in Deutschland sehr geschädigt. Da ist der „Internationale Tag der Wälder“ am 21. März ein guter Zeitpunkt, sich der vielfältigen Leistungen des Waldes bewusst zu werden.

„Wiederaufbau von Wäldern – ein Weg zu Erholung und Wohlbefinden“, so lautet das Motto der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) zum diesjährigen „Internationalen Tag der Wälder“. Die Welternährungsorganisation lenkt damit die Aufmerksamkeit auf zwei Dinge:

  1. Es besteht Handlungsbedarf bei der Wiederbewaldung. Nicht umsonst wurde dieser Tag auch als Startpunkt der UN-Dekade zur Wiederherstellung von Ökosystemen (2021-2030) gewählt. Die notwendigen Maßnahmen sind dabei regional unterschiedlich. In Deutschland haben Sturmschäden, Dürre und Käferbefall in jüngster Vergangenheit zu einem Rekordsterben bei Bäumen geführt. In manchen Gebieten sind ganze Wälder dürr. Laut aktuellem Waldzustandsbericht tragen nur noch 20 Prozent der Waldbäume eine gesunde Krone. Doch der Wiederaufbau ist im vollen Gange. Die Bundesregierung unterstützt über das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) mit umfassenden Finanzhilfen die Wiederbewaldung und die nachhaltige Waldbewirtschaftung. 277 000 Hektar werden in den nächsten Jahren wiederaufgeforstet. Wichtige Projekte zur breiten Palette an Waldthemen werden durch das Förderprogramm Nachwachsende Rohstoffe des BMEL sowie mit dem Waldklimafonds angeschoben, den das BMEL gemeinsam mit dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) trägt. 
  2. Mit acht Kernbotschaften zeigt die FAO auf, wie das Wohlbefinden der Menschen eng verbunden ist mit dem Zustand der Wälder – nicht nur durch den Klimawandel.
    Denn der Wald liefert uns ein Füllhorn an Ökosystemleistungen:
  • Lebens- und Arbeitsraum Wald: Das betrifft nicht nur indigene Völker, die im oder mit dem Wald leben und die direkt von der Zerstörung der Wälder betroffen sind. Auch in einem Industrieland wie Deutschland leben Menschen vom Wald und seinen Produkten: Im Wirtschaftscluster Wald und Holz sind hierzulande über eine Million Menschen beschäftigt.
  • Erholungsraum Wald: Deutschland ist mit einem Waldflächenanteil von 32 Prozent ein Waldland. Den Deutschen wird traditionell eine enge Verbundenheit mit dem Wald nachgesagt. Statistisch drückt sich das mit über zwei Milliarden Waldbesuchen jährlich aus. Dabei gehen über zwei Drittel der Deutschen regelmäßig in den Wald. Im Schnitt hält sich jeder Besucher mindestens 20 Minuten in der „Grünen Lunge“ auf. Erholung steht an erster Stelle der Gründe für einen Waldbesuch.
  • Klimaschützer Wald: Mit dem Klimawandel wird uns die Bedeutung der Speicherfähigkeit von Kohlenstoff in der Biomasse der Wälder vor Augen geführt. Durch die Photosynthese entziehen Bäume der Atmosphäre das Treibhausgas Kohlendioxid (CO2). Damit wirken Wälder dem Klimawandel entgegen. Über 4,5 Milliarden Tonnen CO2 sind im Wald gebunden. Pro Hektar summiert sich das bei unseren heimischen Wäldern auf umgerechnet 114 Tonnen Kohlenstoff.
  • Biologische Vielfalt: Mehr als 10.000 Tier- und Pflanzenarten leben in Deutschlands Wäldern, die damit ein Hotspot der biologischen Vielfalt sind. In unseren Wäldern gibt es fast 200 Baum- und Straucharten, mehr als 1.000 krautige Pflanzenarten, fast 700 verschiedene Moose und mehr als 1.000 verschiedene Flechten- sowie ungezählte Pilzarten. Und vom Rothirsch bis zur Zwergspitzmaus leben in Deutschlands Wäldern 140 verschiedene Wirbeltierarten.
  • Viele weitere Ökosystemleistungen des Waldes wie etwa die Sauerstoffproduktion, die Luftkühlung und die Luftfilterung finden meist zu wenig Beachtung. Dabei sind Wald, Wasser, Boden und Atmosphäre untrennbar miteinander verbunden. Der Waldkörper bildet das Bindeglied zwischen den Elementen: So nehmen Wälder mit ihrer Verdunstungsrate erheblichen Einfluss auf den atmosphärischen wie den bodengebundenen Wasserkreislauf. Das Oberflächenwasser halten sie mit ihrer rauen Struktur zurück und bieten zusammen mit ihrem gigantischen Wurzelwerk einen formidablen Erosionsschutz. In den Bergwäldern bildet dieses Geflecht sogar den wichtigsten Lawinenschutz. Und obendrein sind Wälder Bodenbildner – mit einem Zentimeter in 100 Jahren erscheint es uns vielleicht langsam. Im erdgeschichtlichen Maßstab ist es allerdings rasant. 

Eine Übersicht der Ökosystemleistungen bietet die Infografik.

Hintergrund:

Die FNR ist seit 1993 als Projektträger des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) für das Förderprogramm Nachwachsende Rohstoffe aktiv. Damit werden auch Forschungsthemen in den Bereichen nachhaltige Forstwirtschaft und innovative Holzverwendung unterstützt. 
Seit Januar 2019 koordiniert die FNR zudem als Projektträger auch Vorhaben der Förderrichtlinie Waldklimafonds, die vom BMEL gemeinsam mit dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) getragen werden.

Ansprechpartner: 
Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V.
Marcus Kühling
Tel.:    +49 3843 6930-301
E-Mail:    m.kuehling(bei)fnr.de

Pressekontakt:
Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V.
Martina Plothe
Tel.:    +49 3843 6930-311
Mail:    m.plothe(bei)fnr.de

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PM 2021-30
 

Der Wald liefert uns ein Füllhorn an Ökosystemleistungen. Quelle: FNR
Der Wald liefert uns ein Füllhorn an Ökosystemleistungen. Quelle: FNR