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INKA - Forschungsverbundprojekt entwickelt eine effizientere Forstplanung auf kleinen Waldflächen durch neues Informations-Tool

Ein Verbund aus forstlicher Forschung und privatwirtschaftlicher technischer Unterstützung entwickelt ein modulares Informationssystem für Forsteinrichtung und Betriebsplanung für den kleinparzellierten Nicht-Staatswald.

Zusammen mit dem Forstlichen Forschungs- und Kompetenzzentrum Gotha - ThüringenForst AöR (FFK Gotha), der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst (HAWK), der Nordwestdeutschen Forstlichen Versuchsanstalt (NW-FVA) und der Abteilung für Forstökonomie der Universität Göttingen arbeitet die INTEND Geoinformatik GmbH in den nächsten drei Jahren an einem Konzept und der Umsetzung für ein integriertes forstliches Informationssystem für den kleinparzellierten Nicht-Staatswald (INKA). Dabei stehen dem Projekt auch die Oldershausen HOFOS GmbH und der Landesbetrieb HessenForst als Praxispartner zur Verfügung. Eine Besonderheit des deutschen Privatwaldes wie auch des Kommunalwaldes ist, dass er verhältnismäßig klein parzelliert ist. Rund 80 % der privaten und kommunalen Forstbetriebe bewirtschaften Waldflächen, die kleiner als 500 ha sind. Dabei handelt es sich um forstliche Betriebsgrößen, auf denen das effiziente Wirtschaften in der Regel den Einsatz (oder die Einstellung) von eigenem Personal bzw. kostspieliger IT-Infrastruktur nicht erlaubt. Betriebe in dieser Größe sind teilweise zu Betriebsinventuren verpflichtet und zudem ebenfalls an einer nachhaltigen und erfolgreichen Bewirtschaftung ihrer Flächen interessiert. Das notwendige organisatorische Zusammenspiel zwischen kleinen Forstbetrieben und beauftragten Forstdienstleistern erfordert qualifizierte forstliche Informationen, zielorientierte Betriebsplanung und effiziente Datenaustausch-Strukturen.

Der innovative Ansatz des INKA-Projektes liegt in der Bündelung von bewährten Methoden mit moderneren Verfahren der Informationsgewinnung, Betriebsmodellierung und Datenaustausches. Einfach zu bedienende web-basierte Prozess-Module sollen eine effektive Bewertung einzelner Bestände erlauben, auf deren Basis dem Nutzer die auf individuelle Betriebsziele ausgerichteten, waldbaulichen Strategien vorgeschlagen werden. Damit wird für kleinere Forstbetriebe Informationsmehrwert geschaffen, welcher bisher größeren Waldbesitzern mit leistungsfähigen IT-Anwendungen vorbehalten war.

Potenzielle Nutzer des Projektesresultats sind private Waldbesitzer, waldbesitzende Kommunen, forstliche Betriebsgemeinschaften und Zusammenschlüsse, Landesforstverwaltungen und andere forstliche Betreuungseinrichtungen, die Holzindustrie und Forsteinrichter/innen.

Das Projekt
Als Koordinator sorgt INTEND für die planmäßige Umsetzung der Arbeitspakete, die von allen beteiligten Institutionen parallel behandelt werden. Die Möglichkeit, die deutsche forstliche Wissenschaft mit Waldbesitzern und Forstpraktikern verbinden zu können und das Projektziel (neu)entwickelte Forsteinrichtungs-Verfahren anwenderfreundlich verfügbar zu machen, spiegelt sich auch in den Arbeitspaketen wider. Wissenschaftliche Ziele wie

  • die Konzeption eines modernen Informations- und Produktionsplanungssystems (IPPS),
  • die Integration von vorhandenen Methoden zur Wachstums- und Bewirtschaftungs-Simulation und somit Folgenabschätzung,
  • die Optimierung von forstlichen Geschäftsprozessen nach neuen Erkenntnissen

werden genauso verfolgt wie technische Ziele, zum Beispiel

  • die Entwicklung und Erprobung eines forstlichen IPPS, in dem die Kernaufgaben der Forsteinrichtung (Inventur, Planung und Kontrolle) unter Nutzung moderner Mobil- und Portal-Technologie integriert werden und
  • die Verwendung von innovativen Verfahren zur Primärdatenerfassung (z.B. Laserscanner, Drohne und sonstige sensorgestützte Datensammlungsverfahren), die erprobt und gegebenenfalls weiterentwickelt werden sollen.

Bei allen angewandten Verfahren stehen die Nutzer im Vordergrund: Durch einfache Handhabung und modulare und flexible Prozessgestaltung erhält jeder Nutzer die Möglichkeit, das Verfahren an seine betrieblichen Umstände und Ziele anzupassen.

Heute stehen dem Waldbesitzer verschiedene (forstplanerische) Werkzeuge unter anderem für die Beantwortung folgender Fragen zur Verfügung:

  • zur Aufnahme von Bestandesinformationen, – also die Frage „Wo liegt mein Wald?“ und „Wie sieht er aus?“,
  • zur Behandlungsplanung – also „Was kann oder muss ich machen?“ und „Was muss ich dabei beachten?“ – und unter Umständen
  • zur Behandlungspfadanalyse – also „Welche Perspektiven ergeben sich?“ und „Was kann ich verdienen?“.

Der innovative Ansatz von INKA verspricht nun die strukturelle Verknüpfung der verschiedenen Werkzeuge in einem IT-gestützten Prozess.

Gefördert wird das 3-jährige INKA-Vorhaben mit Mitteln des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) über seinen Projektträger, die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR) im seit 2014 bestehenden Förderschwerpunkt „Nachhaltige Waldwirtschaft“ unter dem Förderkennzeichen 22004117. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung liegt beim Autor.

Ansprechpartner
INTEND Geoinformatik GmbH
Johannes Brötz
Johanna-Waescher-Straße 5
34131 Kassel
Tel.: +49 561 316799-0
Mail: info(bei)intend.de
Internet: intend.de oder waldinfoplan.de/inka 

Aus Gründen der Lesbarkeit wird hier darauf verzichtet, geschlechtsspezifische Formulierungen zu verwenden. Soweit personenbezogene Bezeichnungen nur in männlicher Form angeführt sind, beziehen sie sich auf Männer und Frauen in gleicher Weise.

Quelle: Karl-Heinz Spremberg
Quelle: Karl-Heinz Spremberg