Ressourceneffizienz

Charta Ziele

Ressourceneffizienz

„Deshalb schlagen wir allen Beteiligten in Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft vor, gemeinsam die konkrete Vision einer 100%igen Kreislaufwirtschaft und des langfristigen Verzichts auf den Verbrauch endlicher, nicht erneuerbarer Rohstoffe zu verfolgen, auszuarbeiten und umzusetzen.“
Rat für Nachhaltige Entwicklung, 2011

Ressourceneffizienz

Holz leistet als Deutschlands bedeutendster nachwachsender Rohstoff gesamtwirtschaftlich einen wichtigen Beitrag zu Ressourceneffizienz, weil fossile und endliche Rohstoffe durch die Holzverwendung geschont und ersetzt werden. Dieser grundsätzlich positive Beitrag der Forst- und Holzwirtschaft für die Bioökonomie kann durch eine Steigerung des Holzaufkommens aus nachhaltiger Nutzung der Wälder (Effizienz der Flächennutzung) unter verantwortungsbewusster Berücksichtigung der übrigen Waldfunktionen erhöht werden.

Bei begrenzten Flächen gewinnt zudem der rohstoff- und energiesparende Materialeinsatz in der Forst- und Holzwirtschaft an Bedeutung. Besonders effizient wird der Einsatz von Holz, wenn er mehrfach in Nutzungskaskaden erfolgt, d. h. der mehrfachen Nutzung der Rohstoffe oder daraus hergestellter Produkte mit dem Ziel, diese so lange wie möglich im Stoff- bzw. Wirtschaftskreislauf zu halten. Dies verlängert die Kohlenstoffkreisläufe und erhöht die Wertschöpfung. Diese Kaskadennutzung ist heute schon in der Forst- und Holzwirtschaft etabliert. Neue Nutzungsformen aus der Bioökonomie werden diese Kreisläufe noch deutlich erweitern. Die Europäische Kommission betrachtet Ressourceneffizienz als eine wichtige Voraussetzung für die Wettbewerbsfähigkeit der Europäischen Union und hat 2020 einen Aktionsplan für die Kreislaufwirtschaft für ein saubereres und wettbewerbsfähigeres Europa auf den Weg gebracht. Im europäischen Green Deal von 2019 hat sich die EU dem Ziel einer modernen, ressourceneffizienten und wettbewerbsfähigen Wirtschaft verschrieben, in der im Jahr 2050 keine Netto-Treibhausgasemissionen mehr entstehen sollen.

Auf nationaler Ebene hat die Bundesregierung im Juni 2020 das Deutsche Ressourceneffizienzprogramm III verabschiedet. Darin werden wichtige Ziele festgelegt, die auch für die Forst- und Holzwirtschaft von hoher Relevanz sind, zum Beispiel:

  • Verantwortungsvolle Rohstoffversorgung („Regelungen abbauen, die die stoffliche Nutzung von nachhaltig erzeugter Biomasse behindern“; „Vergrößerung des Holzaufkommens durch Kaskadennutzung“)
  • Ressourceneffiziente Produktion („Material- und energieeffiziente Maßnahmen fördern“; „Ressourceneffizienz- und Umweltaspekte in das Industrie-4.0-Umfeld integrieren“; „Standardisierungs- und Normungsbedarfe zu Ressourceneffizienz in Industrie 4.0 identifizieren“)
  • Nachhaltige Beschaffung („Stärkung der Ressourceneffizienz in der öffentlichen Beschaffung“; „… Ziel der klimafreundlichen Beschaffung bei besonders klimarelevanten Produkten und Dienstleistungen …“)
  • Ressourceneffizienz im Rahmen des nachhaltigen Bauens („Steigerung des Einsatzes nachwachsender Rohstoffe und des Recyclinganteils im Bausektor“; „Ressourcenschonende Bauprodukte mit geringer CO2-Bilanz fördern“; „Nachhaltigkeitsbewertungen im Gebäudebereich weiter ausbauen“)
  • Forschung und Innovation („Effizienzsteigerung bei der Holznutzung“)

Diese Ziele können für die Forst- und Holzwirtschaft nur erreicht werden, wenn Ressourceneffizienz als durchgängiges Prinzip in allen Handlungsfeldern der Charta für Holz 2.0 berücksichtigt wird.