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Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR)
OT Gülzow
Hofplatz 1
18276 Gülzow-Prüzen
Telefon +49 3843 6930-0
Fax +49 3843 6930-102
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www.fnr.de
Analyse und Optimierung der Herstellungskette von Holzfaserstoffen (Akronym: Holzfaserstoff)
Optimierung der Herstellungsprozesse von Holzfaserstoffen als Torfersatz
Moorböden sind sehr kohlenstoffreich: Sie bedecken zwar nur knapp drei Prozent der Landfläche der Erde, binden jedoch mehr Kohlenstoff als die oberirdische Biomasse sämtlicher Wälder auf der Welt zusammen. Bei Torfabbau und -nutzung wird dieser Kohlenstoff in Form von CO2-Emissionen wieder frei. 2019 entstanden durch in Deutschland abgebauten und im In- und Ausland genutzten Torf Treibhausgasemissionen in Höhe von 2,2 Mio. Tonnen CO2-Äquivalente (UBA 2021). Der Torfverzicht kann damit zwar nur einen vergleichsweise kleinen, aber dennoch wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Die Bundesregierung verfolgt das Ziel, den Torfeinsatz im Hobbygartenbau mittelfristig zu beenden und im Erwerbsgartenbau innerhalb eines Jahrzehnts deutlich zu reduzieren. Im Gegenzug müssen mehr Torfersatzstoffe zum Einsatz kommen. Neben Grüngutkomposten spielen Holzfaserstoffe derzeit in Deutschland vor allem bei Kultursubstraten für den Erwerbsgartenbau die größte Rolle. Das gravierendste Problem bei Holzfaserstoffen ist die leichte mikrobielle Abbaubarkeit. Sie führt bei höheren Holzfaseranteilen im Substrat nicht nur zu einem Anstieg des pH-Wertes und erheblichen Volumen- bzw. Masseverlusten, sondern auf Grund des sehr weiten C/N-Verhältnisses insbesondere zu einer erheblichen Stickstoffimmobilisierung. Dies stellt für Gärtner/-innen eine große Herausforderung dar, da die Höhe und der zeitliche Verlauf der Stickstoffimmobilisierung und damit der den Pflanzen nicht mehr zur Verfügung stehende Stickstoff nur schwer kalkulierbar sind. Bisher gibt es hierfür noch keine zufriedenstellende Lösung, was sich limitierend auf die Holzfaseranteile in Kultursubstraten und Blumenerden auswirkt.
Im Rahmen des Vorhabens „Vom Baum zum Torfersatz“ findet eine enge Kooperation mit dem Vorhaben „Nachhaltige Kultursubstrate auf der Basis von heimischen Holzrohstoffen“, koordiniert von der Hochschule Osnabrück (Förderkennzeichen 2220MT001A), statt. In letzterem Vorhaben wird der Einsatz eines thermischen oder thermo-hydrolytischen Prozesses zur Modifikation von Holzfasern geprüft, um deren Stabilität gegenüber einer mikrobiellen Umsetzung zu erhöhen.
07/2021 – 06/2024