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Verbundvorhaben: Detektion und Überwachung des Auftretens invasiver Arten mittels transportabler Ionenmobilitätsspektroskopie (IMS) und neuartigen Monitoringverfahren; Teilvorhaben 4: Volatilenanalytik und Wirksamkeitsüberprüfung durch Verhaltensexperimente - Akronym: DETMON

Anschrift
Georg-August-Universität Göttingen - Fakultät für Forstwissenschaften und Waldökologie - Büsgen-Institut - Forstzoologie und Waldschutz
Büsgenweg 3
37077 Göttingen
Projektleitung
Dr. Martin Gabriel
Tel: +49 551 39-23958
E-Mail schreiben
FKZ
2220NR080D
Anfang
01.07.2020
Ende
30.06.2023
Ergebnisverwendung
Die Untersuchungen des Teilvorhabens 4 haben gezeigt, dass es Unterschiede im Duftstoffspektrum von besiedeltem und unbesiedeltem Pappelholz gibt. So konnten bei einer Untersuchung 13 Duftstoffe mit einem Unterschied gefunden werden. Dabei war die Emission bei 3 Duftstoffen erhöht und bei 10 Duftstoffen bei besiedeltem Holz verringert. Bei einer zweiten Untersuchung von Pappelholz wurden 9 Duftstoffe mit erhöhter Emission gefunden. Darunter 4 mit signifikant und 5 mit tendenziell erhöhter Emission bei besiedeltem Holz. Auch die Methode über einen indirekten Nachweis über Fraßspäne und Kot führte zu Ergebnissen. Während die Untersuchung der Fraßspäne von Spitzahorn 31 Duftstoffe ergab, muss hier noch genauer verifiziert werden, welche davon typisch für den Fraßschaden durch den ALB sind und welche typisch für Spitzahorn sind. Bei Untersuchungen von Kotproben der drei Futterquellen Spitzahorn, Pappel und Weide ergab sich bei 23 Duftstoffen kein signifikanter Unterschied. Dies könnten gute Kandidaten für die Anwesenheit von ALB Käfern sein, da sie unabhängig von der Art der Futterquelle gefunden wurden. Die 106 Duftstoffe mit signifikantem Unterschied kommen dafür nicht in Frage. Bei der Futterquelle Pappel konnte sogar ein geschlechtsspezifischer Duftstoff nachgewiesen werden. Die Verhaltenstests schlugen beim ALB mit zwei unterschiedlichen Verhaltensaufbauten fehl. Verhaltensversuche mit X. germanus dagegen zeigten, dass Ethanol mit zunehmender Konzentration eine zunehmende Attraktivität hatte und mit abnehmender Konzentration attraktiver wirkte.
Aufgabenbeschreibung
Ziel des Vorhabens bestand darin, neue technologische Möglichkeiten zu schaffen, invasive Arten in ihrem Auftreten möglichst frühzeitig zu erkennen und deren Ausbreitung zu identifizieren. Entsprechend galt es für ausgewählte Zielarten neuartige Nachweis- und Monitoringverfahren zu entwickeln. Als innovativer Kern des Vorhabens sollte ein Ionenmobilitätsspektrometer (IMS) eingesetzt werden, mit dem invasive Arten vor Ort olfaktorisch anhand von Geruchsspuren nachgewiesen werden können. Derartige Verfahren könnten perspektivisch an internationalen Umschlagsplätzen für Pflanzen- und Holzwaren sowie Verpackungen aus Holz eingesetzt werden. Darüber hinaus sollten Methoden für ein Stichproben-Monitoring zur Abundanzabschätzung und bisherigen Verbreitung der Zielarten entwickelt werden. Parallel dazu wurden für die Zielarten Marker-Semiochemikalien (Bsp. Pheromone, Volatile besiedelter Pflanzen etc.) identifiziert, welche im entwickelten Monitoringverfahren sowie für die olfaktorische Detektion mittels IMS eingesetzt werden könnten. Um einen Überblick über Herkunft, urspr. Lebensraum, Verbreitungswege und nachgewiesenes Auftreten außerhalb des natürlichen Lebensraumes für invasive Arten zu bekommen, wurde im Rahmen des Projektes eine intuitive Webplattform auf Kartenbasis aufgebaut. Die Webplattform dient dem Wissenstransfer sowie der Sensibilisierung der Öffentlichkeit für die Thematik. Zudem kann die Webplattform als Grundlage für das zu entwickelnde Monitoringverfahren genutzt werden, um erfasste Monitoringdaten zu publiziert. TV 4 sollte mittels Duftstoffanalytik Unterschiede zwischen besiedeltem und unbesiedeltem Holz untersuchen und Duftstoffe identifizieren, die der Weiterentwicklung des IMS dienen. Bei der Wirksamkeitsprüfung von Duftstoffen sollte deren Attraktivität auf die Zielarten untersucht und die Attraktivität optimiert werden, um so das Monitoringverfahren und die Abundanzschätzung zu verbessern.

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